Bald nach ihrer Machtübernahme 1933 begannen die Nationalsozialisten in vielen Orten Deutschlands von März bis Oktober 1933 Bücher von Autor*innen zu verbrennen, die eine andere Meinung vertraten, als sie selbst, und die für Demokratie einstanden. Dies waren erste Anzeichen eines heraufziehenden Unrechts, und am Ende erfüllte sich auf furchtbare Weise Heinrich Heines Prophezeiung von 1823: „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“
Auch heute gibt es deutliche und sehr beängstigende Zeichen, dass die Demokratie in Deutschland wieder gefährdet ist. Gegen diese Tendenzen wollen wir, die Omas gegen Rechts Erfurt 361 ein deutliches Zeichen setzen, dass wir uns aktiv für die Demokratie in unserem Land einsetzen. Am Tag der Bücherverbrennung in Erfurt
am 29. Juni von 10.00 – 16.00 Uhr
organisieren wir eine Lesung aus damals verbrannten Büchern.
Sie wird hinter der Krämerbrücke, auf der Wiese über der Mikwe stattfinden.
Mit dieser Aktion holen wir die damals verbotenen Bücher in die Stadt, in unseren Alltag zurück, und wir geben den Erfurter*innen die Gelegenheit sich selbst aktiv an dieser Aktion zu beteiligen.
Wir laden alle Interessent*innen ein, zu der Lesung zu kommen, und – wenn sie wollen – selbst aus einem der verbrannten Bücher zu lesen. Für jede Lesung berechnen wir eine Dauer von 10-15 Minuten. Sie können ihr eigenes Buch mitbringen, aber wir stellen für Interessierte auch Bücher zur Verfügung.
Wir laden auch herzlich ein, danach in den egapark zu kommen. Dort wird am Denkort Bücherverbrennung 1933 ab 17.15 Uhr eine Gedenkveranstaltung zum Thema „Vergessene Genies – Musik aus Theresienstadt“ stattfinden. Der Eintritt in den egapark ist zu dieser Gelegenheit frei.
Veranstaltungen
80 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald
Am Sonntag d. 6. April waren Vertrteter unserer Gruppe bei der Gedenkveranstaltung zur Befreiuung des Konzentrationslagers Buchenwald anwesend.
Der mdr. veröffentlicht die dort gehaltenen Reden dankenswerterweise auf youtube: KZ Buchenwald: Kranzniederlegung zum 80. Jahrestag der Befreiung | MDR+. (Dauer mehr als 90 Minuten)
Die Rede von Marina Weisband kann man auf deren Website nachlesen: Rede zum 80. Befreiungstag des KZ Buchenwald – Marina Weisband
Wir zitieren in Kürze hier einige Textpassagen, die unseren Vorstellungen zum Umgang mit dem Thema besonders nahe kommen.
Die „nichtgehaltene Rede“ von Omri Boehm, auf die Frau Staatsministerin Claudia Roth indirekt auch Bezug nimmt, haben wir bisher nur in verschiedenen Zeitungsartikeln gefunden, die ohne Abos nicht lesbar sind, wir können also leider nicht sinnvoll darauf verlinken.